Inflationsdebatte

Yellen sieht höhere Zinsen als „Plus“

US-Präsident Joe Biden sollte billionenschwere Ausgabenpläne nach Ansicht von Finanzministerin Janet Yellen auch dann vorantreiben, wenn diese eine bis ins nächste Jahr hinein anhaltende Inflation und höhere Zinsen bewirken. „Wenn wir am Ende ein...

Yellen sieht höhere Zinsen als „Plus“

Bloomberg Frankfurt

US-Präsident Joe Biden sollte billionenschwere Ausgabenpläne nach Ansicht von Finanzministerin Janet Yellen auch dann vorantreiben, wenn diese eine bis ins nächste Jahr hinein anhaltende Inflation und höhere Zinsen bewirken. „Wenn wir am Ende ein leicht höheres Zinsumfeld hätten, wäre das eigentlich ein Plus für die Gesellschaft und die Fed“, sagte Yellen im Bloomberg-Interview.

Die Inflationsdebatte hat sich in den letzten Monaten verschärft. Yellen gehört dabei zu denen, die die aktuellen Preissteigerungen in vorübergehenden Anomalien begründet sehen, so in Engpässen in der Lieferkette und dem Ausgabenanstieg im Rahmen der Wiedereröffnung der Volkswirtschaften. Kritiker befürchten indessen, dass die Billionen an Staatshilfen eine dauerhafte Teuerung bewirken könnten.

Bidens Ausgabenpakete würden sich auf etwa 400 Mrd. Dollar an Ausgaben pro Jahr summieren, so Yellen. Dies sei nicht genug, um einen übermäßigen Inflationsschub zu verursachen. Ein Preisauftrieb, der aus den Konjunkturpaketen resultiere, werde im nächsten Jahr abklingen. Die Jahresteuerungsrate lag im April bei 4,2%. Die Zahlen für Mai werden am Donnerstag veröffentlicht.