WERTBERICHTIGT

Yes Minister!

Börsen-Zeitung, 13.9.2016 Wer Amber Rudd noch aus der Brexit-Debatte in Erinnerung hat, in der sie die Ausstiegsbefürworter um Boris Johnson lautstark anging, wird sich verwundert die Augen reiben. Denn die inbrünstige Europabefürworterin droht nach...

Yes Minister!

Wer Amber Rudd noch aus der Brexit-Debatte in Erinnerung hat, in der sie die Ausstiegsbefürworter um Boris Johnson lautstark anging, wird sich verwundert die Augen reiben. Denn die inbrünstige Europabefürworterin droht nach ihrem Wechsel ins Innenministerium, zuwanderungswilligen EU-Bürgern künftig eine Arbeitserlaubnis abzuverlangen. Zuvor war bekannt geworden, dass in Brüssel über ein mit den USA vergleichbares System für die Einreise aus Drittstaaten nachgedacht wird. Nach dessen Einführung werden sich Briten vor Reisen auf den Kontinent womöglich online anmelden und Gebühren zahlen müssen. Rudd wollte nicht ausschließen, dass Visagebühren anfallen könnten. Sie hat aber noch einen Trumpf im Ärmel: Wer künftig schneller durch die Kontrollen will, könnte sich an einigen Flughäfen schon bald den Zugang zum “Fast Track” erkaufen – für mindestens 5 Pfund. Dann ginge auch der britische Fiskus nicht leer aus. Die einzigen Verlierer wären die Reisenden. Die Autoren der britischen Sitcom “Yes Minister” hätten es sich nicht besser ausdenken können.hip