Zukunftssorgen werden zur selbsterfüllenden Prophezeiung
Zukunftssorgen werden zur selbsterfüllenden Prophezeiung
KfW Mittelstandspanel 2025
Ohne Investitionen manifestieren sich Zukunftssorgen
ba Frankfurt
Der deutsche Mittelstand sorgt sich laut dem KfW Mittelstandspanel zunehmend um den Standort Deutschland und die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Bürokratie, Fachkräftemangel, hohe Kosten, die schwache Auftragslage und eine hohe politische Unsicherheit belasten die Unternehmen und angesichts der anhaltenden Konjunkturschwäche gehen immer mehr Firmen pleite. Auch wenn 2024 die Umsätze zumindest nominal leicht um 2% auf 5.179 Mrd. Euro zugelegt haben, die Umsatzrendite mit 7,0% im Schnitt stabil blieb und mit dem Anstieg um 207.000 auf 33,01 Millionen Mitarbeiter ein neuer Rekord verzeichnet wurde: Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) investieren zu selten und zu wenig – und dabei sind die Investitionsbedarfe dringlicher denn je, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, die Digitalisierung voranzutreiben und die Wirtschaft klimaneutral und nachhaltig zu gestalten.
Die Investitionsbereitschaft „verharrt gleichbleibend bei niedrigen 39%“, wie es bei der KfW heißt. Sowohl das durchschnittliche Volumen je Unternehmen (204.000 Euro) als auch das gesamte Volumen der Neuinvestitionen im Mittelstand (plus 2 Mrd. auf 221 Mrd. Euro) nahmen 2024 nominal nur verhalten um 1,1% zu. Preisbereinigt ergab sich allerdings ein Minus von 1,4%. Den Löwenanteil an Investitionen tätigten Dienstleister und die größeren Mittelständler, die sich in den vergangenen zehn Jahren im Vergleich zum restlichen Mittelstand aber als eher investitionsscheu zeigten. Die Investitionsbereitschaft sinkt laut KfW zudem rapide mit dem Alter der Unternehmenseigner – die im Schnitt aber immer älter würden. Wird investiert, dann zu 51% aus Eigenmitteln zu 32% aus Bankkrediten. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote im Mittelstand liegt bei 30,7%.

