Konjunktur

Euro-Industrie erhöht die Taktzahl

Die Industrie im Euro-Raum hat zwar im Mai zum zweiten Mal in Folge mehr produziert als im Vormonat. Ökonomen hatten allerdings mehr erwartet. Die Nachfrageschwäche infolge der mauen Weltkonjunktur lässt zudem die Hoffnung auf einen positiven Wachstumsbeitrag des Sektor schwinden.

Euro-Industrie erhöht die Taktzahl

Euro-Industrie produziert mehr

ba Frankfurt

Die Euro-Industrie hat im Mai zwar erneut die Produktion ausgeweitet, allerdings weniger stark als erwartet. Und auch im Jahresvergleich zeigte die Industrie Schwäche. Der kräftige Rückgang vom März ist jedenfalls immer noch nicht ausgeglichen. Angesichts der globalen Konjunkturschwäche, die die Nachfrage bröckeln lässt, wird ein positiver Wachstumsbeitrag der Industrie zunehmend schwierig. Darauf deutet auch der zuletzt weiter gesunkene Einkaufsmanagerindex hin. Die Rezession im Euroraum könnte sich verlängern, mahnen Ökonomen.

Laut dem Statistikamt Eurostat stieg die saisonbereinigte Industrieproduktion im Euroraum im Mai den zweiten Monat in Folge, und zwar um 0,2% im Monatsvergleich. Ökonomen hatten ein Plus von 0,3% erwartet, nachdem der Output im April noch um 1,0% zugelegt hatte. Im März allerdings war die Gesamtfertigung um 4,4% eingebrochen. “Alles in allem fehlt es an Esprit”, kommentierte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, den fortgesetzten Abwärtstrend: “Ein Quartalsminus liegt in der Luft.” Im Jahresvergleich ging die Herstellung um 2,2% zurück. Ökonomen hatten hier einen Rückgang um 1,2% erwartet.

In der gesamten EU ist der Output im Mai um 0,1% gestiegen, nach einem Plus von revidiert 0,6 (zuvor: 0,7)% im April. Für den Jahresvergleich meldet Eurostat hier ein Minus von 1,8%. Unter den EU-Mitgliedstaaten zeigten die höchsten monatlichen Anstiege Slowenien (+7,9%), Kroatien (+4,3%), sowie die Slowakei und Finnland (je +2,5%). Die stärksten Rückgänge verzeichneten Irland (–4,9%), Litauen (–2,8%), Rumänien und Belgien (je –1,2%).