Zypern-Hilfe heizt Einlagenstreit an

Banken öffnen erst am Donnerstag - Dax unter 7 900 Punkten

Zypern-Hilfe heizt Einlagenstreit an

fed/ku Brüssel/Frankfurt – Einen Tag nach der Verständigung auf ein Hilfsprogramm für Zypern hat die vorgesehene Beteiligung der vermögenden Sparer an den Kosten die Debatte über die Sicherheit von Bankeinlagen angefacht. Gestritten wird über die Frage, ob das Rettungsprogramm für Zypern ein Modell für andere finanziell angeschlagene Euro-Staaten sein sollte. Diese Diskussion war durch Äußerungen von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem zusätzlich anheizt worden. Notenbanker kritisierten Dijsselbloem dafür, dass er den Eindruck vermittelt hatte, das zyprische Programm solle als Blaupause dienen.In Zypern bleiben die Kreditinstitute am heutigen Mittwoch noch geschlossen, da sich die Notenbank Sorgen über das “reibungslose Funktionieren des gesamten Banksystems” macht. Mit Spannung wird die Öffnung der Schalter am Donnerstag erwartet, zumal ein Ansturm auf die Banken nicht ausgeschlossen ist. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung rechnet der internationale Finanzberater Johann Jonach mit einem Abzug russischer Einlagen aus Zypern, sobald dies möglich ist.An den Finanzmärkten haben die Dijsselbloem-Äußerungen erhebliche Besorgnis ausgelöst. Es drohe eine Kapitalflucht aus den Krisenländern, hieß es. Der Dax verharrte unterhalb von 7 900 Punkten. Den Handel beendete er mit einem minimalen Plus von 0,1 % bei 7 880 Zählern. Der Euro zeigte sich weiterhin schwach. Mit einem abendlichen Kurs von 1,2853 Dollar konnte er sich nur wenig von dem am Montag erreichten Viermonatstief von 1,2820 Dollar absetzen. Belastet haben neben den Auswirkungen der Zypern-Krise auch schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA.—– Kommentar auf dieser Seite- Berichte und Interview Seite 7