Industriedienstleister

Kopflose Bilfinger macht es spannend

Donnerstag, 11.2.: Auf Bilfinger sind derzeit viele Augen gerichtet, und daher steht der Donnerstag, an dem der Mannheimer Industriedienstleister erste Eckdaten fürs Geschäftsjahr 2020 vorlegt, bei den Anlegern besonders im Fokus. Bei dem SDax-Wert...

Kopflose Bilfinger macht es spannend

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Donnerstag, 11.2.:

Auf Bilfinger sind derzeit viele Augen gerichtet, und daher steht der Donnerstag, an dem der Mannheimer Industriedienstleister erste Eckdaten fürs Geschäftsjahr 2020 vorlegt, bei den Anlegern besonders im Fokus. Bei dem SDax-Wert hat es nämlich kräftig gekracht. CEO Tom Blades hat völlig überraschend am 19. Januar seinen Hut genommen. Aufsichtsratschef Eckhard Cordes und Blades selbst waren eine überzeugende Erklärung dafür schuldig geblieben. Seither ist Bilfinger kopflos, interimistisch hat Finanzchefin Christina Johansson übernommen, und der Prozess für die Nachfolgesuche wurde „angestoßen“, wie es hieß. Der Konzern macht es also spannend. Als Auslöser für den Rücktritt gilt ein möglicherweise bevorstehender Eigentümerwechsel. So soll unter anderem der Finanzinvestor Clayton Dubilier & Rice eine Übernahme samt anschließender Beendigung der Börsennotierung prüfen. Auch andere Private-Equity-Häuser zeigen Interesse.

Die Corona-Pandemie hat die Lage für Bilfinger verschärft. Der Konzern hat viele Kunden in der Öl- und Gasindustrie, wo kräftig gespart werden muss. Zusammen mit dem Abtritt von Blades hatte Bilfinger die Prognose für 2020 bekräftigt. Das Unternehmen rechnete zuletzt mit einem Umsatzrückgang von rund 20% gegenüber dem Vorjahreswert von 4,3 Mrd. Euro. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis (Ebita) soll deutlich sinken, aber positiv bleiben. Beim Konzernergebnis geht Bilfinger von einem Verlust aus. Im Jahr 2021 sollen sich Umsatz und Ergebnis jedoch „deutlich verbessern“.