Die Pandemie hinterlässt bei der Landesbausparkasse West ihre Spuren. Das Bauspar-Neugeschäft sei 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 16 % auf rund 6 Mrd. Euro gesunken, teilte die LBS West am Dienstag in Münster mit. Das Finanzinstitut begründete die Entwicklung damit, dass Kundencenter und Sparkassenfilialen wegen Corona zeitweise geschlossen waren. Bei anderen Kassen war die Entwicklung ähnlich.

Bausparverträge teilen sich in zwei Phasen auf: Durch regelmäßige Geldeinzahlungen erwerben die Sparer das Recht auf einen niedrig verzinsten Kredit. Durch die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank sind billige Kredite allerdings fast schon eine Selbstverständlichkeit, was die Bausparkassen unter Druck setzt.

Ein wesentlicher Wachstumstreiber für die Branche ist dagegen der Trend zum Eigenheim. Das lässt sich auch aus den Zahlen der LBS West ablesen. So kletterten die Finanzierungen aus LBS-Mitteln – also Geld aus den Spareinlagen der Kunden – um 14,6% Prozent auf 558 Mill. Euro. Der Jahresüberschuss lag mit 10 Mill. Euro auf dem Vorjahresniveau – was die LBS West mit Blick auf die „anspruchsvollen Rahmenbedingungen durch Corona und die Niedrigzinspolitik der Notenbanken“ positiv wertet. Den eingeschlagenen Digitalisierungskurs will die LBS West fortsetzen, zuletzt wurden zum Beispiel die Funktionen des digitalen Beratungscenters erweitert.