EU-Taxonomie

Atomkraft spaltet Nachhaltigkeits-Befürworter

Finanzdienstleister sollten darüber diskutieren, ob die Atomkraft zur nachhaltigern Kapitalanlage im Sinne der EU-Taxonomie geeignet ist oder nicht.

Atomkraft spaltet Nachhaltigkeits-Befürworter

jsc

Was ist nur von der Atomkraft zu halten? Gehört sie zu einer Klimaschutzpolitik dazu, weil sie Kohlestrom ersetzen kann und den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und Feinstaub somit umgeht? Oder wiegen die Nachteile wie das Unfallrisiko und das Problem des Atommülls zu schwer, als dass Nuklear­energie als Lösung in Frage kommt? Banken, Fondsanbieter und andere Finanzadressen müssen klären, ob und wie laut sie für einen Ausschluss der Atomkraft aus der geplanten EU-Taxonomie – einem Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftszweige – eintreten wollen. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen, das als übergreifende Initiative auch für Teile der Finanzbranche spricht, positioniert sich in einem öffentlichen Brief an die EU gegen die Aufnahme von Atomkraft. Nicht jede Finanzadresse stellt sich gleichermaßen hinter das Schreiben. Gut so! Schwierige Bewertungsfragen sollten nicht durchweg gleich beantwortet werden. Sowohl im öffentlichen Diskurs als auch im Wettbewerb der Konzepte um die Gunst der Anleger ist Heterogenität gefragt. Spaltung tut gut.