Banken fürchten Mehraufwand durch ESG-Omnibus
Banken fürchten Mehraufwand durch ESG-Omnibus
Umweltdaten
Banken fürchten Mehraufwand durch ESG-Omnibus
sar Frankfurt
Der ESG-Omnibus der EU sieht für viele Unternehmen Erleichterungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung vor. Doch was diese entlastet, bringt an anderer Stelle Mehrarbeit. Die Europäische Zentralbank und die Europäische Bankenaufsichtsbehörde stellen immer höhere Anforderungen an das ESG-Risikomanagement der Banken. Das bringt diese in ein Dilemma.
Mehr Aufwand für Datenerhebung
Um die regulatorischen Anforderungen bei der Kreditvergabe an nicht-berichtspflichtige Firmenkunden sowie an kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zu erfüllen, benötigen die Banken mitunter ESG-Daten, die ihre Kunden nun nicht mehr für eine Nachhaltigkeitsberichterstattung erheben müssen. 70% der Banker rechnen daher mit zusätzlichen Belastungen bei der Datenerhebung, wie der ESG-Daten Monitor 2025 von OpenESG, PPA Group und Creda Rate Solutions mit der Frankfurt School of Finance and Management zeigt.

„Die Studie belegt, dass ESG-Daten längst zentraler Bestandteil des Risikomanagements geworden sind, also nicht nur regulatorisch notwendig, sondern auch betriebswirtschaftlich relevant“, sagt OpenESG-Geschäftsführer Michael Sindram. Die 165 Befragten aus den Finanzinstituten erwarten allerdings, dass Banken in der Kreditvergabe künftig häufiger auf Branchendurchschnittswerte und Schätzungen zu ESG-Daten werden zurückgreifen müssen.
Fragebögen und Dienstleister
Im Segment der kleinen und mittelständischen Firmenkunden fallen bereits 63% der Kreditentscheidungen auf Basis von ESG-Durchschnittswerten. Während große Institute bei der Datenerhebung in erster Linie auf ihre Kundenbetreuer setzen, greifen kleinere Banken häufiger auf Fragebögen und externe Dienstleister zurück.
