Offener Brief

Basel liefert Stoff für Debatten

EU-Finanzmarktkommissarin Mairead McGuiness erfreut sich derzeit einer stramm steigenden Popularität: Zunächst hatte vor allem die Bankenlobby versucht, die Leute zu bearbeiten, die unter der Ägide der Irin den Vorschlag der Kommission zur...

Basel liefert Stoff für Debatten

EU-Finanzmarktkommissarin Mairead McGuiness erfreut sich derzeit einer stramm steigenden Popularität: Zunächst hatte vor allem die Bankenlobby versucht, die Leute zu bearbeiten, die unter der Ägide der Irin den Vorschlag der Kommission zur Umsetzung der Bankenregeln Basel III vorbereiten. Am Dienstag nun haben sich neben diverser Aufsichtsprominenz zahlreiche Zentralbanker, unter ihnen EZB-Vizepräsident Luis de Guindos und Bundesbankpräsident Jens Weidmann, an die Kommissarin gewendet und eine unverwässerte Umsetzung des globalen Regelwerks in der EU gefordert. Auf den ersten Blick ließe sich der Vorstoß einordnen als reine Pflichtübung von Notenbankern, die, teils Mitglied im den Baseler Ausschuss beaufsichtigenden Gremium, bloß eine gescheite Realisierung der schon Ende 2017 beschlossenen Regularien gewährleisten wollen. Dass unter dem offenen Brief an McGuiness aber Signaturen von Repräsentanten Frankreichs, Dänemarks und Luxemburgs fehlen, von Ländern also, die für europäische Sonderregeln durchaus offen sind, zeigt aber: Die Debatte ist noch nicht vorbei. bn