Streikwelle

Bus nach Nirgendwo

Die Busfahrer des Londoner Verkehrsbetriebs Arriva haben eine Lohnerhöhung von 11,2% abgelehnt und mit Streik gedroht. Den Passagieren lässt sich so ein Vorgehen kaum noch vermitteln.

Bus nach Nirgendwo

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Kaum ist die Trauerphase nach dem Tod der Königin beendet, droht eine neue Streikwelle über das Land hereinzubrechen. Ganz vorne mit dabei: Londons Busfahrer. Vergangenen Monat traf es den Verkehrsbetrieb London United – ausgerechnet während des Notting Hill Carnival. Diesmal nimmt die Gewerkschaft Unite den Rivalen Arriva ins Visier. Zeitgleich sind auch neue Eisenbahnerstreiks geplant. Natürlich sind Arbeitskampfmaßnahmen das gute Recht der Mitarbeiter. Allerdings ist schon bemerkenswert, dass Unite eine von Arriva angebotene Lohnerhöhung von 11,2 % abgelehnt hat. Das ist den von ihren Mitgliedern beförderten Passagieren kaum noch zu vermitteln. Großbritanniens linke Ge­werkschaftsbosse haben den Bus nach Nirgendwo bestiegen. Sie werden mit ihrem Vorhaben, es den Tories einmal so richtig zu zeigen, auf tragische Weise scheitern. Denn kommt es zu weiteren Chaostagen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, kann sich die Regierung breiter Unterstützung für eine Verschärfung des Streikrechts sicher sein.