Brenntag bewegt sich doch. Im Zuge der stärkeren Verselbständigung der beiden Divisionen Essentials und Specialties schlägt der weltgrößte Chemiedistributeur weitere Pflöcke in Richtung Aufspaltung ein. Die beiden Divisionen bekommen eigene Führungsmannschaften, an deren Spitze Manager im CEO-Rang stehen. Zugleich werden Funktionen von der Konzern- auf die Divisionsebene verlagert, wenngleich die strategischen Kernfunktionen (vorerst) auf Konzernebene verbleiben. Sprich: Brenntag beginnt Doppelstrukturen aufzubauen. Schwer vorstellbar, dass das eine Dauereinrichtung sein wird. Denn Effizienzverbesserung, um die es vor allem im Spezialitätengeschäft geht, setzt doch meist bei Kostenreduktion an. Es ist löblich, wenn Brenntag hinsichtlich der künftigen Aufstellung sämtliche Optionen durchspielt, bevor entschieden wird. Doch dass betont wird, dass die Aufspaltung bzw. die Abspaltung des Spezialitätengeschäfts, die Aktionärsaktivisten lautstark eingefordert hatten, mit den jetzt eingeleiteten Schritten nicht besiegelt ist, hört sich doch eher wie das Pfeifen im Walde an.