Es ist unbestritten: Der Weg zur Klimaneutralität ist ohne erhebliche Einsparungen beim Energieverbrauch von Wohnungen nicht zu schaffen. Neue Fenster, Wanddämmungen und eine neue Heizung sind sehr teuer. Viel billiger ist es, den Energieverbrauch effizienter zu machen und damit zu senken. Ein zentraler Weg dahin sind verbrauchsabhängige Stromtarife, die beim Einsatz von Wärmepumpen unverzichtbar, aber auch sonst höchst wirkungsvoll sein können.

Doch für solche verbrauchsabhängigen Stromtarife braucht es intelligente Stromzähler, so genannte Smart Meter. Sie können den Stromverbrauch in Echtzeit über eine Schnittstelle online an den Stromversorger übermitteln. Intelligente Stromtarife können Strom in Zeiten hohen Verbrauchs morgens und abends teurer und in verbrauchsschwachen Zeiten, zum Beispiel in der Nacht, billiger machen. Verbraucher hätten dann einen Anreiz, stromintensive Geräte wie Waschmaschinen, aber auch das E-Auto in „billigen“ Zeiten zu nutzen bzw. zu laden.

Diese Zusammenhänge sind seit Jahren bekannt – und werden in Ländern wie Dänemark mit einem flächendeckenden Einbau von Smart Metern auch umgesetzt. Aber in Deutschland nicht. Hierzulande sind nur 3(!)% der Bestände vollständig mit ihnen ausgestattet, weitere 40% zumindest teilweise. Das ergab eine Umfrage des Berufsverbands der Immobilienverwalter IVD bei seinen Mitgliedern. Ein Viertel planen nicht einmal, diese Helferlein einzubauen. Ein Armutszeugnis. Das liegt an einer aufwändigen Regulatorik, dem Datenschutz und nicht zuletzt den 900 Netzbetreibern, die sich von ihren traditionellen Geschäftsmodellen nicht trennen wollen. Das muss sich ändern! Smart Meter sind für die Energiewende schlicht unverzichtbar.