Der Emissionsmotor läuft rund
Der Emissionsmotor läuft rund
Am europäischen Bondmarkt für Hochzinspapiere der Unternehmen läuft der Emissionsmotor rund. Im zweiten Quartal wurden High-Yielder im Umfang von 48,7 Mrd. Euro bei den Investoren untergebracht, was zwar nur einem Anstieg von gerade einmal 1,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, aber einem kräftigem Plus von 68,4 % gegenüber dem Vorquartal entspricht. Auch die Anzahl der Transaktionen stieg, und zwar von 84 im ersten Quartal 2025 auf 106 im zweiten Quartal dieses Jahres. Das geht aus den neuesten Daten der Association for Financial Markets in Europe (afme) hervor. Der (optionsbereinigte) Spread europäischer Hochzinsanleihen verzeichnete im zweiten Quartal 2025 eine recht bemerkenswerte Volatilität. Die Spreads lagen zu Beginn des Vierteljahres bei 3,28%, erreichten am 7. April angesichts der Unsicherheit über den gerade vom Zaun gebrochenen Zollstreit seitens Donald Trump einen Wert von 4,19% und engten sich bis Ende Juni sukzessive auf 3,1% ein. Der anfängliche Anstieg war den Experten zufolge darauf zurückzuführen, dass die Anleger als Reaktion auf die eskalierenden Handelsspannungen höhere Risikoprämien forderten. Die anschließende Pause bei der Umsetzung der Zölle trug jedoch dazu bei, die Bedenken des Marktes immer weiter zu zerstreuen, was zu der Einengung der Spreads im weiteren Verlauf des Quartals führte.
Überwiegend setzten die Unternehmen die Anleiheerlöse für den Zweck der Refinanzierung ein. 71,5 % der Gesamtemissionen im High-Yield-Bereich wurden hierfür genutzt, gefolgt von allgemeinen Unternehmenszwecken (22,8 %). Denn die High-Yield-Firmen stehen in den kommenden Jahren vor einem hohen Volumen an Fälligkeiten, die es zu refinanzieren gilt.
Ab 2026 steigen die auslaufenden Bonds immer mehr an, und zwar bis 2029. Erst danach werden die Fälligkeiten wieder geringer.
