Doch kein Perpetuum mobile
Doch kein Perpetuum mobile
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Wenn nicht alles täuscht, kommt das vermeintliche Perpetuum mobile am Wohnungsmarkt allmählich zum Stillstand. War es angesichts der Niedrigstzinsen in den vergangenen Jahren ein Leichtes, große Wohnungspakete schuldenfinanziert zu erwerben, da die anschließende Hochschreibung des Bestands gewiss war und sich folglich auch der Verschuldungsgrad schnell wieder im vorgegebenen Zielkorridor bewegte, wendet sich nun das Blatt. Die Kapitalmarktzinsen steigen und machen so manches zum Kauf stehende Portfolio plötzlich weniger attraktiv, nicht zuletzt weil die Mieten deutlich langsamer steigen als die Wohnungspreise. Vonovia, Deutschlands größter Vermieter, verkündet daher einen Akquisitionsstopp und kürzt zugleich die Investitionen. In den Bestand wird nur noch investiert, was auch verdient wird, lautet die unmissverständliche Ansage von Vorstandschef Rolf Buch, dem die gestiegenen (Eigen-)Kapitalkosten sichtlich Bauchschmerzen bereiten. Das unheilvolle Zusammenspiel aus steigenden Zinsen bei hoher Inflation haben die Aktieninvestoren nämlich schon längst vorweggenommen.