Durststrecke für die SAP-Aktie
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Durststrecke für
die SAP-Aktie
Von Werner Rüppel
Während Oracle abhebt, hat die SAP-Aktie eine Durststrecke zu überwinden. So ist der Kurs des Dax-Schwergewichts von 280 Euro im Februar bis auf 210 Euro zurückgefallen. Zuletzt hat sich die Notierung wieder bis auf 230 Euro befestigt. Dabei ist der SAP-Kurs klar unter die 200-Tage-Linie gefallen, was technische Analysten zumindest als Warnsignal sehen.
Doch ist SAP als weltweit führender Anbieter von Unternehmenssoftware auf Kurs und profitiert von seiner breiten Installationsbasis. Auch die Halbjahreszahlen haben gezeigt, dass die „deutsche Microsoft“ kräftig wächst und über erhebliches Wachstumspotenzial verfügt. Zudem sind Technologieaktien insgesamt nach wie vor auf der Überholspur, inzwischen auch zusätzlich befeuert von der Leitzinssenkung der US-Notenbank und weiteren Zinssenkungen.
Nun ist die SAP-Aktie zwar kein Schnäppchen mehr, für einen Wachstumswert und weltweit führenden Softwarekonzern aber auch nicht extrem hoch bewertet. Die Frage stellt sich natürlich, wie schnell SAP in einem Umfeld mit neuen Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz (KI) wachsen kann und wird.
Hier sind zumindest mehrere führende Analysten zuversichtlich. So stuft Charles Brennan von Jefferies die Aktie nach Gesprächen mit dem Vorstand des Unternehmens unverändert als Kauf ein. Brennan sieht keine Anzeichen dafür, dass SAP Marktanteile verliert. Oracle profitiere vor allem vom Infrastruktur-Cloudbereich. Damit sei SAP nicht vergleichbar.
Kaufempfehlung von J.P. Morgan
Die SAP-Aktie steht auch weiterhin auf der Kaufliste, der „Analyst Focus List“, von J.P. Morgan. Analyst Toby Ogg empfiehlt die Aktie mit einem Kursziel von 290 Euro. Seiner Ansicht nach sind die KI-Sorgen bei SAP unbegründet. Vielmehr habe SAP eine besondere Position, das Wachstum in den kommenden Jahren zu beschleunigen.
Alles in allem gehören zwischenzeitliche Schwächephasen bei der SAP-Aktie mit dazu. Das wissen die langjährigen Investoren. Doch stehen die Chancen gut, dass die Walldorfer auch dieses Mal überzeugen.