Greenwashing-Vorwürfe

DWS besteht Google-Stresstest

Wenn ein Unternehmen versagt hat, bricht nicht nur der Börsenkurs ein, sondern auch die Zahl der Google-Suchanfragen steigt rasant. Das jüngste Debakel der DWS wiegt nach dieser Lesart weniger schwer.

DWS besteht Google-Stresstest

jsc

Die US-Aufsicht schaut der Fondsadresse DWS nach Vorwürfen des Greenwashings auf die Finger? Diese Nachricht führte zu einem Kursrutsch der DWS-Aktie, von dem sich die Tochter der Deutschen Bank seither nicht erholt hat. Da empfiehlt es sich, zur Bewertung des Debakels die allwissende Suchmaschine Google zu befragen oder genauer: die Häufigkeit des Suchworts „DWS“ abzurufen. Am 26. August, als der Kurs einbrach, stieg die Zahl der Suchanfragen in Deutschland zwar spürbar. An den Höhepunkt im Oktober 2008, so zeigt der Dienst „Google Trends“, reicht der vergangene August aber nicht heran. Die Finanzkrise trieb offenbar mehr DWS-Interessierte um als die jüngsten Vorwürfe. Knüppeldick hat es ein Unternehmen hingegen erwischt, wenn sich zum Kursrutsch ein Rekordwert der Suchanfragen gesellt. Das gilt für Volkswagen im September 2015 oder erst recht für Wirecard im Juni 2020. Überzogene Aussagen zur Nachhaltigkeit wiegen nicht annähernd so schwer wie Dieselpfusch und Bilanzbetrug – ethisch, wirtschaftlich, politisch. Das ahnt auch die Netzgemeinde.