Der zweitgrößte Geflügelmarkt der Welt öffnet sich für im Labor gezüchtetes Hähnchenfleisch. In den USA dürfen die Firmen Good Meat und Upside Foods künftig Produkte verkaufen, die sich, anders als pflanzenbasierte Fleischalternativen, selbst auf molekularer Ebene nicht vom “Original” unterscheiden. Dafür müssen keine Tiere geschlachtet, keine Flächen gerodet und keine Unmengen Wasser verbraucht werden. Zwar wirft die Ökobilanz von Kulturfleisch wegen des hohen Energiebedarfs noch Fragen auf und mit Blick auf den Output ist das Verfahren bislang alles andere als effizient. Glaubt man Experten, so dürften die Hersteller aber auch dafür in den kommenden Jahren Lösungen finden – und somit ein weiteres Puzzleteil für die künftige Ernährung der Weltbevölkerung bereitstellen. Für alle anderen Länder ist die Entscheidung der US-Behörden aber auch schon jetzt ein wichtiges Signal. Denn Unternehmen gehen bekanntermaßen dorthin, wo es Geschäftschancen gibt. Für renitente Regierungen könnte der Erhalt der landeseigenen Innovationskraft im Food-Bereich somit schwieriger werden.