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Enorme Platin-Rally ist noch nicht zu Ende

Mit einer enormen Rally hat Platin den Preisabstand zu Gold verringert, zuletzt durch umfangreiche spekulative Engegements. Dennoch hat Platin weiter Aufholbedarf.

Enorme Platin-Rally ist noch nicht zu Ende

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Enorme
Platin-Rally

Von Dieter Kuckelkorn

Der Goldpreis ist in den vergangenen Monaten den Notierungen der anderen Edelmetalle unter anderem wegen der Funktion von Gold als Wertaufbewahrungsmittel in Krisenzeiten weit vorausgeeilt, so dass sich das gelbe Metall relativ gesehen stark verteuerte. Nun hat nach Silber mit Platin ein weiteres Edelmetall zu einer Aufholjagd angesetzt, die sich in den vergangenen Tagen noch einmal enorm beschleunigt hat. Im bisherigen Jahresverlauf kommt somit ein Preisanstieg von 31% zustande, mehr als bei Silber mit 25%, aber immer noch weniger als bei Gold mit 46%. Aktuell steht Platin davor, erstmals seit 2021 über die Marke von 1.300 Dollar je Feinunze zu klettern.

Hohe Schmucknachfrage

Für den jüngsten Anstieg ist unter anderem die Schmucknachfrage verantwortlich, insbesondere aus China. Sie ist preissensitiv und hat daher auf die starke Verteuerung von Gold reagiert. Platin hat bekanntlich auch eine Verwendung als Industriemetall, nämlich als Metall in Autokatalysatoren. Auch wenn die Nachfrage nach Autos vor allem auch wegen des Umstiegs in China auf Elektroautos nachlässt, der Markt war und ist nicht überversorgt.

Spekulative Adressen am Werk

Der starke Schub zuletzt ist aber vor allem auf das Engagement spekulativer Adressen zurückzuführen. So haben sich nach Berechnungen der Analysten der Commerzbank die Nettozuflüsse zu Platin-ETF seit Quartalsbeginn verdoppelt. Diese Mittel sind allerdings volatil, so dass hier auch mit Gewinnmitnahmen zu rechnen ist. Hinzu kommt, dass die Schmucknachfrage aus China auch auf den starken Preisanstieg reagieren dürfte. Das könnte für eine gewisse Verschnaufpause der Rally sprechen.

Unsicherheiten beim Angebot

Das Verhältnis von Gold zu Platin ist inzwischen zwar auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2024 gesunken. Allerdings begann Gold bereits 2015 seinen Anstieg gegenüber Platin, so dass die Rally für eine Rückkehr zu früheren Verhältnissen noch weitergehen sollte. Außerdem gibt es Unsicherheiten hinsichtlich des Angebots. Dies betrifft Südafrika mit seinen häufigen Stromausfällen und Arbeitskämpfen, aber auch Russland aufgrund möglicher Sanktionen.

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