"Erfreuliche Normalisierung"? Von wegen!
KfW
Normalisierung? Von wegen!
jsc Frankfurt
Sehen wir hier etwa einen bedenklichen Einbruch des Kreditgeschäfts? Sicher nicht, wie die KfW festhält. Die Bank will vielmehr eine “erfreuliche Normalisierung des Förderbedarfs nach dem Ausnahmejahr 2022” erkannt haben. Damit hat sie zum Teil Recht: Es ist gut, wenn Unternehmen weniger Energiehilfen benötigen und sich daher nicht mehr an die Staatsbank wenden. Auch das Ende der Coronahilfen ist in der Tat erfreulich. Aber der Einbruch der Förderzusagen für Immobilien kann in diesem Umfang kein positives Zeichen sein: Die Bundesregierung hatte sich einst ein Ziel von 400.000 Wohnneubauten pro Jahr gesetzt. Zugleich will sie bestehende Immobilien umfassend dämmen und sanieren lassen, um den Energieverbrauch spürbar zu senken. Wenn also die Neuzusagen der Förderbank für Wohnimmobilienprogramme im ersten Halbjahr um mehr als drei Viertel auf gut 5 Mrd. Euro einbrechen und für die Energieeffizienz von Nichtwohngebäuden fast kein Geld mehr fließt, dann kann von einer “erfreulichen Normalisierung” keine Rede sein.