ETF-Boom treibt Gold auf Rekordhoch
Der Goldpreis hat am Dienstag ein weiteres Rekordhoch von 3.871 Dollar je Feinunze markiert. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich das gelbe Metall damit um knapp 48% verteuert, womit es sich um eines der interessantesten Assets im aktuellen Turnus handelt.
Angst vor dem Shutdown
Kurzfristig ist es vor allem die Angst vor einem Shutdown der US-Regierung im Budgetstreit zwischen Republikanern und Demokraten im US-Kongress, der die Notierung des gelben Metalls antreibt. Bislang hat es zwar immer eine – zunächst zeitweilige – Einigung der beiden politischen Lager in den USA gegeben. Angesichts der aktuellen Eskalation der Konflikte zwischen Republikanern und Demokraten halten es viele Marktakteure aber nicht mehr für gegeben, dass der Budget-Streit auch diesmal rasch entschärft. Die Angst vor dem Shutdown erklärt aber nur den neuesten Gipfel des Goldpreises.
Hohes Niveau
Fragt man nach den längerfristigen Treibern der starken Goldnachfrage, so fällt vor allem das starke Interesse der Investoren in Exchange-Traded Funds (ETF) auf Gold ins Auge. Dieses hat inzwischen ein so starkes Niveau erreicht, wie es in den besten Jahren zwischen 2004 und 2020 zu beobachten war. Die Anleger gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen weiter nach unten schraubt. Sie haben Angst vor einem Anstieg der Inflation in den USA.
Notenbanken kaufen
Es gibt aber noch einen weiteren Faktor: Nach wie vor eine wesentliche Stütze des Goldmarktes ist die Nachfrage der internationalen Notenbanken. Diese wird durch den globalen Trend der Diversifizierung der Notenbank-Assets weg vom Greenback und damit von der De-Dollarisierung angetrieben.
Interesse an der Comex
Auch bei einer kurzfristigen Einigung in Washington ist mit Blick auf die genannten längerfristigen Preistreiber kein größerer Rückschlag des Goldpreises zu erwarten und die Aussichten für das gelbe Metall bleiben positiv. Dafür spricht auch, dass an der US-Terminbörse Comex die Netto-Long-Positionen, mit denen Anleger auf einen weiteren Anstieg des Goldpreises setzen, auf den höchsten Stand seit Februar geklettert sind.