Der europäische Weg in der Kryptoregulierung
Mica-Verordnung
Der europäische Krypto-Weg
rec Brüssel
Der Kollaps der Kryptobörse FTX hat auch in der hiesigen Anlegerschar tiefe Eindrücke hinterlassen. Für knapp drei Viertel haben die jüngsten Skandale Vertrauen in Kryptowährungen zerstört, zeigt eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Genauso viele Befragte fordern eine stärkere Regulierung und Aufsicht. Die haben die EU-Gesetzgeber nun geliefert – und Kryptoanbieter jubeln. Das ist bemerkenswert, schließlich hat echte oder gefühlte Brüsseler Regulierungswut in der Finanzbranche für gewöhnlich den gegenteiligen Reflex zur Folge. Die Anbieter hoffen, auf diese Weise verloren gegangenes Vertrauen in ihre junge, verletzliche Branche zurückzugewinnen. Ihre Reaktion ist auch deswegen so interessant, weil die amerikanischen Behörden genau das Gegenteil tun: Die lassen Coinbase & Co. mit deren Wunsch nach einem maßgeschneiderten Regelwerk abblitzen – mit dem Argument, dass es vorhandene Auflagen für Wertpapiere tun. So besehen hat die EU die Kryptobranche aufgewertet, indem sie ihr die regulatorische Aufwartung macht.