Faktische Vollvermietung“, so die aktuelle Botschaft vom größten deutschen börsennotierten Wohnungsunternehmen Vonovia. Denn Wohnen brummt so richtig hierzulande, die Mieten steigen stetig, und die Nachfrage nach Mietwohnungen ist angesichts einer wachsenden Zuwanderung immens. Nicht nur private Haushalte suchen händeringend nach erschwinglichen Wohnungen, auch die Nachfrage von Städten und Gemeinden sorgt für einen angespannten Markt. Vor dem Hintergrund, dass viel zu wenig neu gebaut wird, wird dieser Markt auch in den kommenden Jahren angespannt bleiben, so dass die Mieten weiterhin stetig klettern werden.

Dies schafft natürlich ein ausgesprochen günstiges Umfeld für die börsennotierten Wohnungsvermieter wie eben eine Vonovia oder eine LEG Immobilien. Für Kursfantasie sorgen aber noch weitere Gründe. Zum einen haben die Gesellschaften ihre Bestände, die zwischenzeitlich hoch bewertet waren, bereits weitgehend und durchaus deutlich abgewertet und an das Zinsumfeld angepasst. Zum anderen hat sich die Zinslandschaft inzwischen aber wieder gedreht, die EZB hat erstmals ihre Zinsen gesenkt und wird auch weiter senken. Vor diesem Hintergrund dürften kaum mehr Abwertungen von Beständen nötig sein, vielleicht kommt es bald gar wieder zu Aufwertungen.

Darüber hinaus haben die großen Wohnimmobilienunternehmen inzwischen wieder Zugang zum Kapitalmarkt, insbesondere zum Anleihemarkt, und seinen günstigen Refinanzierungen. So stellt die LBBW treffend fest, dass die „Credit-Märkte wieder zunehmend Vertrauen in Immobilienunternehmen fassen“.

Während Wohnen brummt, sind aber Büroimmobilien und andere Segmente des Immobilienmarkts nicht in solch einer guten Verfassung. Hier ist die Lage schwieriger, und hier gibt es mitunter auch größere Leerstände. Bei Vonovia scheint hingegen derzeit wieder alles zu passen. Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank sagt: „Aus unserer Sicht sollten der Quartalsbericht und dessen positive Nachrichten den Kurs kurz- und mittelfristig weiter beflügeln.“