US-Arbeitsmarkt

Fed in der Zwickmühle

Fed-Chef Powell bezeichnete die hohe Inflation lange als temporär. Davon will er nun nichts mehr wissen. Doch die künftige US-Geldpolitik wird angesichts gemischter Signale vom Arbeitsmarkt nicht klarer.

Fed in der Zwickmühle

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Bei US-Notenbankchef Jerome Powell hat sich während der letzten Monate ein Gesinnungswandel vollzogen. Lange Zeit hatte er hartnäckig darauf bestanden, die von der Corona-Pandemie und den Versorgungsengpässen ausgelöste Inflation als „temporär“ zu bezeichnen. Davon aber will Powell nichts mehr wissen und räumt nun ein, dass der Inflationsdruck noch einige Zeit Bestand haben wird. Darauf deuten sämtliche Daten hin, vom PCE-Preisindex und den Verbraucherpreisen bis hin zu den steigenden Löhnen. So gesehen scheint alles dafür zu sprechen, dass die angedeutete Beschleunigung beim Abbau der Anleihekäufe (Tapering) durchaus angemessen, vielleicht sogar notwendig ist. Nun aber sorgt das Stellenwachstum für eine herbe Enttäuschung. Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme, und das Blatt könnte sich schon bald wieder wenden. Sehr viel wird vom Verlauf der Omicron-Variante des Coronavirus abhängen. Sollte diese demnächst auf dem Arbeitsmarkt lasten, dann könnte die Notenbank das Tapering sogar bremsen wollen, anstatt Gas zu geben.

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