Für Euro-Investoren ein echtes Problem
US-Dollar
Für Euro-Anleger ein echtes Problem
Von Werner Rüppel
An den Kapitalmärkten ist das erste Halbjahr eigentlich ein gutes gewesen. So haben vor allem der Dax und der Euro Stoxx 50 deutlich zugelegt, während sich deutsche Staatsanleihen zumindest in etwa behauptet haben. Noch im Plus sind auch US-Aktien, gemessen am S&P 500, und auch US-Staatsanleihen. Das aber dann in Dollar, nicht in Euro. Denn wie mehrere Strategen, darunter die Deka, gerade aufgezeigt haben, hat der schwache Dollar die Bilanz so manches Anlegers zum Halbjahr böse verhagelt. So weisen US-Aktien und -Staatsanleihen für den Euro-Investor ein Minus von knapp 10% auf.
Der Dollar ist damit für Euro-Anleger ein echtes Problem. Der naheliegende Gedanke ist, dann eben die Währungsschwankungen abzusichern. Das ist aber gerade angesichts relativ hoher Dollar- und niedriger Euro-Zinsen extrem teuer. Eine Absicherung lohnt sich somit für viele Investoren nicht, weil sie einfach zu viel Performance kostet.
Insgesamt liegt also ein Problem vor, dass sich kaum lösen lässt. Natürlich mag es sein, dass sich der Dollar in den kommenden Monaten nicht weiter abschwächt. Doch sprechen einige Argumente auch für die gegenteilige Annahme. So strebt Donald Trump einen schwächeren Dollar an. Zudem führt die Zollpolitik des US-amerikanischen Präsidenten zu einem geringeren Wachstum und einer höheren Inflation in den Vereinigten Staaten.
Kein Währungsrisiko im Euro
Investoren sollten sich in dieser Situation auf jeden Fall gewahr sein, dass beim Dollar ein erhebliches Währungsrisiko besteht. Natürlich gilt es auch, die exakten Dollarpositionen im Portfolio zu bestimmen.
Und natürlich, wer im Euro positioniert ist, der hat als Euro-Anleger kein Währungsrisiko. Auf der Anleihenseite lassen sich bekanntlich Laufzeiten- und Kreditrisiken in der Regel recht gut steuern. Auf der Aktienseite kommt noch hinzu, dass europäische Aktien fundamental betrachtet immer noch deutlich preiswerter sind als US-Aktien. Zudem sind die Investoren vor allem durch die Mag-7-Hausse in amerikanischen Aktien überinvestiert. Daher bieten sich Investments in europäischen Aktien gleich doppelt an.