Geopolitik lässt TSMC-Buyer kalt
Starinvestor Warren Buffett hatte im Herbst kalte Füße bekommen und sein 4 Mrd. Dollar schweres Aktienpaket am weltgrößten Chipauftragsfertiger TSMC aus Taiwan nur wenige Monate nach Bekanntgabe des wuchtigen Engagements fast ganz abgestoßen. Kürzlich erst lieferte Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway eine Begründung: das unsichere geopolitische Umfeld. Dem ist TSMC mit ihrer Heimat auf der von China beanspruchten Insel Taiwan im Zuge der Spannungen zwischen USA und China zwangsläufig ausgesetzt. Vom Timing her war Buffetts Flucht aus TSMC in jedem Fall verfrüht. Die Aktie hat in diesem Jahr mehr als 13% und in den vergangenen sechs Monaten fast ein Drittel zugelegt. Wem der Inselkonflikt nicht zu haarig ist, der kommt um TSMC als Value Play im Chipsektor kaum herum. Bei den Erlösen ist zwar gerade eine Delle angesagt, aber die Gewinnmarge hält sich weiterhin in einem Traumbereich jenseits von 50% auf. Gegenwärtig empfehlen 39 von insgesamt 40 Analysten TSMC zum Kauf, der höchste Anteil von Buy-Stimmen seit 20 Jahren.