Gold ist überkauft
Gold ist überkauft
Edelmetalle
Gold
ist überkauft
Von Dieter Kuckelkorn
Der Goldpreis hat am Dienstag ein weiteres Rekordhoch von 4.179,48 Dollar je Feinunze markiert. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich das Edelmetall damit um 59% verteuert, nachdem es 2024 bereits einen Anstieg von 34% gab. Die Analysten von Goldman Sachs sagen jedenfalls bereits einen Anstieg des Goldpreises auf 4.900 Dollar voraus.
Ängste der Investoren
Viele Analysten gehen aber davon aus, dass Gold inzwischen deutlich überkauft ist. Dafür spricht unter anderem das aktuell überbordende Interesse von Finanzinvestoren, die in diesem Jahr in Exchange-Traded Funds (ETF) auf Gold strömen, nachdem sie das Edelmetall in den vergangenen Jahren links liegen gelassen hatten. Es handelt sich um einen typischer Fall von FOMO-Ängsten − Fear of missing out. Für eine spekulative Übertreibung gibt spricht auch, dass Gold als die typische Anlage für risikoaverse Investoren derzeit im Gleichschritt mit typischen Risiko-Assets wie Aktien und Kryptowährungen nach oben eilt, was ungewöhnlich ist.
Schwacher Dollar hat gestützt
Nun bedeutet die Feststellung einer spekulativen Übertreibung noch nicht, dass eine Korrektur unmittelbar bevorsteht. Es ist auch denkbar und derzeit nicht unwahrscheinlich, dass sich die rasant nach oben gerichtete Preisentwicklung bei Gold noch eine Weile fortsetzt. Was aber würde eine Korrektur auslösen? Es sind vor allem zwei Faktoren zu nennen. Zum einen wäre es ein Ende der Dollarschwäche, was bereits zu beobachten ist. Seit Juli hat sich der Greenback gefangen und seit Mitte September hat der Dollar-Index zu einer Erholung angesetzt, wobei noch nicht klar ist, wie nachhaltig diese ist − auch vor dem Hintergrund des Handelskriegs zwischen den USA und China, der nun in die nächste Runde geht.
Ende der Spekulation
Zum anderen wäre es eine weltweite Rezession. Diese würde die den Goldpreis typischerweise antreibenden Inflationsängste dämpfen, den Dollar wieder stärken und vor allem der Spekulation auf Gold, Aktien und Kryptos den Boden entziehen. Normalerweise profitiert der Goldpreis von einer Rezession, was aktuell aber nicht der Fall ist, weil es vor allem spekulative Käufe sind, die den Goldpreis antreiben.