Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob sich beim planmäßigen März-Überprüfungstermin der Dax-Familie eher wenig getan hat. Zalando hat es noch auf Platz 46 der aktuellen Dax-Rangliste geschafft und bleibt damit laut Kriterien in der ersten Liga. Dadurch wurde der Wiederaufstieg der Lufthansa, die auf Platz 39 der Rangliste liegt, verhindert. Gut, Rational fällt überraschend aus dem MDax, weil es die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex verletzt hat. Aber nachdem dies nach der Hauptversammlung am 8. Mai „geheilt“ sein dürfte, steht einer Rückkehr von Rational in den MDax wohl nichts im Wege.

Ab dem 18. März wird aber auch die Kappungsgrenze in der Dax-Familie von 10% auf 15% angehoben. Und diese sorgt bei den Gewichten für gewaltige Veränderungen. So wird das Gewicht von SAP im Dax deutlich ansteigen. Die jüngsten Berechnungen von Analysten sehen SAP bereits bei circa 13% im Dax. Investoren, die den Dax abbilden, müssen jetzt also SAP zukaufen, sofern sie es noch nicht getan haben und sofern sie es von ihren Regularien her auch dürfen. Auch Siemens könnte bald die Schwelle von 10% überschreiten. Und Platz für ein größeres Gewicht von SAP und Siemens in Richtung 15% ist jetzt auf jeden Fall da. Der Dax wird also noch mehr zum Blue-Chip-Index als bisher, und sein Tech-Anteil wächst.

Doch die Anhebung der Kappungsgrenze auf 15% betrifft ja die gesamte Dax-Familie. Zu größeren Veränderungen dürfte dies vor allem auch im TecDax führen. Wie Achim Matzke von Matzke-Research berechnet hat, wird das Gewicht der Dickschiffe SAP, Deutsche Telekom und Infineon im TecDax ab 18. März von 10% auf 15% ansteigen. Auch das Gewicht von Siemens Healthineers werde auf mehr als 11% zulegen. Dafür dürften die im TecDax vertretenen kleinere Tech-Werte an Gewicht verlieren.

Doch liefert die stärkere Gewichtung der großen Werte im TecDax auch eine bessere Performance? Matzke führt hier den Nasdaq an. Dort haben die Schwergewichte jedenfalls zu einer Outperformance des Nasdaq 100 geführt.