Gute Argumente gegen Gold-Hausse
Gute Argumente gegen Gold-Hausse
Im Höhenflug
Gute Argumente gegen Gold
Von Werner Rüppel
Ende 2024 hat der Goldpreis noch bei 2.610 Dollar je Feinunze gelegen. Inzwischen ist er massiv angestiegen und notiert aktuell bei 4.322 Dollar je Unze. Mit einem Plus von 66% ist Gold damit im noch laufenden Jahr die Assetklasse mit der besten Performance.
Doch wird sich der Rekordlauf von Gold in 2026 fortsetzen? Das ist auf jeden Fall keine ausgemachte Sache, und es sind durchaus Zweifel angebracht. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass Gold nicht nur zu extremen Höhenflügen, sondern eben auch zu massiven Rückschlägen neigt. Wer zum Beispiel Anfang der 80er Jahre in Gold investiert war, hat erlebt, dass der Wert von Barren oder Goldmünzen sich auch einmal in wenigen Monaten mehr als halbieren kann.
Gold ist also kein Witwen- und Waisen-Asset und schon gar nicht ein Selbstläufer. Natürlich könnte der Goldpreis im kommenden Jahr aufgrund der hohen und vielleicht noch wachsenden geopolitischen Unsicherheiten, der Abkehr der Notenbanken von Dollarreserven sowie weiterer Zinssenkungen der Fed weiter zulegen. Und auch ein Anstieg auf 5.000 Dollar je Unze, der von mehreren Analysten erwartet wird, erscheint nicht gänzlich ausgeschlossen. Charttechniker stellen eine Fahnenstange fest, und bei Fahnenstangen ist alles möglich, nach oben, wie auch eine scharfe Korrektur nach unten.
Auch gibt es inzwischen gute Argumente, die dagegen sprechen, dass Gold weiter haussiert. Nur werden diese aktuell in der allgemeinen Jubelstimmung kaum gesehen. So ist die Schmucknachfrage bei Gold infolge des Preisanstiegs bereits rückläufig. Der renommierte Invesco-Stratege Paul Jackson weist nun darauf hin, dass der Anteil von Gold in den Währungsreserven der Notenbanken sich allein durch den Preisanstieg deutlich erhöht hat. Dies dürfte deren Nachfrage bremsen. Denn auch eine Notenbank will nicht Gold zu Mondpreisen zukaufen.
Entsprechendes gilt für Multi-Asset-Portfolios. Durch den Preisanstieg wird leicht ein angestrebter Goldanteil von 10% des Portfolios überschritten. Nur was macht dann zum Beispiel ein Bert Flossbach?
