Helaba und Aareal Bank: Besser auf eigenen Wegen
Helaba und Aareal Bank: Besser auf eigenen Wegen
Helaba und Aareal Bank
Besser auf eigenen Wegen
Von Thomas List
Jetzt sind sie geplatzt, die Gespräche zwischen den Eignern der Aareal Bank und der Helaba. Die Kaufabsicht der Landesbank wurde zwar nie offiziell bestätigt – also Schwamm drüber, da war nichts?
Doch, da war und ist ein erfolgreicher Immobilienfinanzierer in Wiesbaden, dessen Eigentümer Advent International und Centerbridge Partners sowie dem kanadischen Pensionsfonds CPP Investment Board, mit dem Verkauf der Aareal Tochter Aareon ihren Einsatz schon längst wieder drin hatten und den Komplettausstieg suchen. Und da ist die Helaba, die das einstmals dominierende Immobilienfinanzierungsgeschäft zurückgestutzt hatte, es aber wieder ausbauen möchte, nicht zuletzt als Stütze des mittelfristigen Gewinnziels von „nachhaltig“ über eine Milliarde Euro.
Wie gehts jetzt weiter? Die Helaba dürfte sich jetzt umso intensiver das organische Wachstum in der Immobilienfinanzierung widmen. Die Immobilientransaktionen sind nach dem zinsinduzierten Einbruch 2022 noch nicht in Gang gekommen. 2026 könnte es, glaubt man den Auguren, endlich so weit sein – gerade bei den lukrativen großvolumigen Tickets. Da könnte die Helaba ihre Finanzierungsexpertise ausspielen.
Für das postulierte mittelfristige Gewinnziel, also in den nächsten drei bis fünf Jahren, das Vorstandschef Thomas Groß im November 2024 verkündete, könnte es angesichts des 2024er Vor-Steuer-Gewinns von 767 Mill. Euro trotzdem nicht reichen. Ertragsstarke Übernahmeziele sind im deutschen Banksektor aber kaum mehr in Sicht.
Und die Aareal Bank beziehungsweise ihre Aktionäre – können sich Zeit lassen. Ein steigendes Immobilien-Transaktionsvolumen wird auch den Wert der Wiesbadener Bank weiter steigen lassen und sie als Übernahmeziel noch interessanter machen. Käufer müssen ja keine Banken sein. Auch Private Equity-Investoren können eine Bank weiter entwickeln. Und falls das IPO-Geschäft an Dynamik gewinnt – erste, wenn auch zarte Anzeichen gibt es ja schon – dann wäre auch das eine Option.