Der abrupte Zinsanstieg hat einen Preis: Die Menschen müssen sich erst neu orientieren. Wer sich inmitten des Zinsanstiegs vor etwas mehr als einem Jahr keine Finanzierung mehr sichern konnte, musste seither neu rechnen – und häufig feststellen, dass die Wunschimmobilie auf einmal nicht mehr finanzierbar ist oder aber unverhältnismäßig teuer. Ein Zinsanstieg von etwa drei Prozentpunkten, wie er sich seit Anfang 2022 zeigte, kommt einer spürbaren Verteuerung einer Immobilie gleich. Und weil das die Käufer offenbar schneller begriffen als die Verkäufer, dauert es eine Weile, bis sich beide Seiten annähern und der Immobilienmarkt wieder im Lot ist. Der Pfandbriefbankenverband VDP erwartet sogar, dass die Findungsphase noch einige Quartale andauern könnte. Bis dahin fallen die Preise vermutlich weiter. Das eingebrochene Wohnkreditneugeschäft zeigt deutlich, dass die Unsicherheit groß ist. Viele Transaktionen, die andernfalls zustande gekommen wären, bleiben aus. Die Kosten des Zinsanstiegs sind viele aufgeschobene Immobilienwünsche. Der Traum bleibt vorerst Schaum.