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Irreführung von Investoren ist kein Kavaliersdelikt

Nikola-Gründer Trevor Milton will Anleger nicht aus böser Absicht, sondern aus Optimismus heraus in die Irre geführt haben. Doch die Täuschung von Investoren ist kein Kavaliersdelikt und Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Irreführung von Investoren ist kein Kavaliersdelikt

Nikola

Irreführung mit schweren Folgen

xaw New York

Investoren in die Irre zu führen ist kein Kavaliersdelikt. Das muss nun auch Trevor Milton schmerzhaft erfahren: Ein US-Gericht hat den Gründer der Wasserstofftruck-Firma Nikola wegen Betrugs zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Der heute 41-Jährige log Anleger gemäß Zeugenaussagen über so gut wie jeden Aspekt seines Unternehmens an, von der Funktionsfähigkeit seiner Sattelschlepper über die Stabilität seiner Batterieversorgung bis zum Füllstand seiner Auftragsbücher. Miltons Anwälte betonen, dass Falschangaben nicht aus böswilliger Absicht entstanden seien, sondern aus Optimismus. Doch vermeintlich gute Absichten schützen vor Strafe nicht. Die Rechtsberater des Angeklagten mögen den Schaden für Investoren auf null Dollar beziffern – die Staatsanwaltschaft geht von mehr als 660 Mill. Dollar aus, Bewährungshelfer legen sich auf 125 Mill. Dollar fest. Fast ebenso schwer wie die finanziellen Folgen von Miltons Irreführung wiegt zudem der Vertrauensverlust, den der Gründer in Bezug auf die Antriebstechnologie Wasserstoff verursacht hat.

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