Jähes Ende der Spar-Euphorie
wbr
In einer Mitteilung schreibt der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken, dass der Ukraine-Krieg und die anziehende Inflation die Sparfähigkeit der privaten Haushalte belasteten. Mit dem Ausbruch des Krieges sei gar eine Euphorie (wohl bei Wertpapieren) jäh zu Ende gegangen. Tatsächlich lässt sich an der Sparquote ablesen, dass der Trend nach unten zeigt. Nach 16% im Jahr 2020 und 15% ein Jahr später rechnet die Bundesregierung für 2022 mit 11% und im kommenden Jahr mit 10% Sparquote. Doch dazu heißt es, der Rückgang entspreche einer Normalisierung gegenüber den Zeiten vor der Pandemie. Viele Menschen würden jetzt wieder verstärkt konsumieren und weniger sparen. Weniger sparen aus Unsicherheit heraus oder mehr konsumieren aus Erleichterung über den Wegfall von Corona-Beschränkungen – das ist hier die Frage. Für beides mag es Argumente geben, doch gemessen am langjährigen Mittelwert bewegt sich die Sparquote derzeit wieder auf normalem Niveau. Eine große Verunsicherung lässt sich an der nackten Prozentzahl nicht ablesen.