Der Klimawandel, der zur Klimakrise geworden ist, sollte alle beschäftigen und unser Handeln zumindest mitbestimmen. Aber wie das bei Dauerkrisen so ist – wenn es akute Krisen gibt wie einen Krieg oder wenn wir eine Krise unmittelbar in unserem Portemonnaie spüren – dann wird die Dauerkrise, die unser Leben viel nachhaltiger bestimmen wird, in den Hintergrund gedrängt. Das ist bei Privatpersonen nicht anders als bei professionellen Anlegern (die auch nur Menschen sind). Ein Beispiel unter vielen für dieses Phänomen sind die Motive institutioneller Anleger bei beim Verkauf von Immobilienfondsanteilen auf dem Sekundärmarkt. Spielten ESG-Aspekte Ende Februar/Anfang März noch bei 43% der Befragten eine entscheidende Rolle bei Umplatzierungsüberlegungen, so gilt dies jetzt nur noch für 10%. Immerhin für 60% sind ESG-Themen zumindest noch teilweise relevant. Auch bei solchen Konflikten sind Ge­wöhnungs­effekte zu erwarten. Dür­ren und Unwetter werden die Klimakrise schnell wieder zurück in den Fokus bringen – ob für Private oder Profis.