WertberichtigtInsolvenzen

Ungemütliche Normalität

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Insolvenzen

Ungemütliche
Normalität

ab Düsseldorf

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie haben Insolvenzverwalter, Sanierungsberater und Banken Quartal für Quartal mit bangem Blick auf die Insolvenzstatistik geschaut. Doch die befürchtete Insolvenzwelle wollte einfach nicht anrollen. Stattdessen gingen die Fallzahlen dank großzügiger staatlicher Hilfen zurück. Nun ist der Trend gebrochen, und zwar nachhaltig. Im ersten Halbjahr 2023 stieg die Zahl der Firmenpleiten um über 16%. Für das Gesamtjahr wird die Rückkehr auf das Vor-Corona-Niveau vorausgesagt. Von einer Insolvenzwelle kann dennoch keine Rede sein, vielmehr handelt es sich um die Rückkehr zur Normalität. Denn was beim Blick auf Unheil verkündende Wachstumsraten gerne ausgeblendet wird, ist die Tatsache, dass die Insolvenzzahlen in den vergangenen Jahren auf historisch niedrige Niveaus gesunken sind. Gesamtwirtschaftlich betrachtet ein ungesunder Zustand, wird in der Marktwirtschaft über Insolvenzen doch die Spreu vom Weizen getrennt; auch wenn das für Menschen, die ihren Arbeitsplatz insolvenzbedingt verlieren, kein Trost sein kann.

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