Beteiligungen an Netzinfrastruktur sind risikoarm
Beteiligungen an Netzinfrastruktur sind risikoarm
Die Finanzierung nachhaltiger Infrastrukturprojekte auf den Feldern der Energie, WÀrme und MobilitÀt bleibt eine Generationenaufgabe, die es innerhalb nur einer halben Generation zu bewÀltigen gilt. Beim Feinschliff der politischen und regulatorischen Vorgaben sollte man also erst recht darauf achten, welche Reaktionen man mit den zu setzenden Rahmenbedingungen bei Investoren und Anbietern heraufbeschwört. Folgt man etwa den finalen Basel-III-Regeln, sollen diese die bisherige Eigenkapitalunterlegung von Firmenbeteiligungen schrittweise auf das 2,5-Fache anheben.
Dass man dann aber nicht mehr sachgerecht argumentiere, wenn man es mit einem nahezu risikolosen, hoch regulierten und konjunkturunabhĂ€ngigen Markt wie dem der Netzinfrastruktur zu tun hat, hat nun Baden-WĂŒrttembergs Sparkassen-PrĂ€sident Matthias Neth in die Debatte eingeworfen. Nicht von ungefĂ€hr macht er sich deshalb fĂŒr Einzelgenehmigungen durch die Finanzaufsicht BaFin stark, besser noch fĂŒr eine europĂ€ische Lösung mit einer generellen RĂŒcknahme der erhöhten Eigenkapitalunterlegung fĂŒr Infrastrukturfinanzierungen in der Capital Requirements Regulation (CRR).
Netzinfrastruktur
Beteiligungen
sind risikoarm
Von Thomas Spengler
Sollte man sich hier auf europĂ€ischer Ebene auf keine RĂŒcknahme der Vorgabe einigen, liefe man Gefahr, dass Financiers von Infrastrukturprojekten schlicht wegblieben. Kapital ist ja bekanntlich ein scheues Reh â wenn man es verunsichert, ist es schnell wieder verschwunden. Oder aber man lockt Investoren eben mit höheren Renditen, die am Ende von jemandem bezahlt werden mĂŒssen. Sollten dies vornehmlich die Verbraucher sein, könnte eine solche Reaktion womöglich zu Lasten der Akzeptanz nachhaltiger Infrastrukturprojekte fĂŒhren.
Die Finanzierung eines nachhaltigen Umbaus der Netzinfrastruktur ist also die eine Sache, die unter anderem die Sparkassen-Gruppe zu wuppen vermöge, wie Sparkassen-PrĂ€sident Neth zu Protokoll gibt. Die Frage aber, wer die Transformation zu welchem Preis bezahlt, ist eine andere Sache. Und dies sollte nĂŒchtern mit ins KalkĂŒl gezogen werden.
