Kreide gefressen
Die Selbstbeherrschung, mit der Andreas Arndt, Vorstandschef der Deutschen Pfandbriefbank PBB, am Montag die Brandbriefe von Petrus Advisers als konstruktiven Input darstellte, ist ihm hoch anzurechnen. Tatsächlich macht der aktivistische Investor, was ein aktivistischer Investor machen muss. Süffisante Verbalattacken formulieren, diese mit nicht immer ganz nachvollziehbaren Renditepotenzialen garnieren und das Ganze möglichst breit an die Wirtschaftsredaktionen der deutschen Presselandschaft verteilen. Ob es stimmt oder nicht, dass das Management schon lange über die Trennung der Kommunalkreditplattform Capveriant spricht, ist fast schon irrelevant. Tatsache ist, dass der Verkauf überfällig ist und der Vorstand nun eine der Hauptforderungen der Aktivisten erfüllt. Arndt wirkte ein bisschen, als habe er Kreide gefressen. Und das vielleicht zu Recht: Wie schon beim Wettbewerber Aareal Bank, den Petrus Advisers wegen seiner IT-Tochter Aareon piesackte, hat Petrus Advisers hier offenbar einen validen Punkt getroffen.