Nach der Kapitalerhöhung im Januar ist der in der Coronakrise mit staatlichen Milliardenhilfen gestützten Tui nun eine fast zweifach überzeichnete Emission von Wandelschuldverschreibungen geglückt. Die Finanzierung am Kapitalmarkt ist gemessen an den Durchschnittskonditionen der Staatskredite im Moment günstiger. Das hilft dem hoch verschuldeten Touristikriesen, der nach wie vor nicht weiß, wann das Reisegeschäft in der Breite wieder anspringen wird, der aber mit seiner aktuellen Liquiditätsausstattung darauf angewiesen ist, dass die Buchungen schnell deutlich zulegen. Der Konzern hat einen neuen Nachweis, dass Investoren an das Geschäftsmodell glauben und von der Richtigkeit der These überzeugt sind, dass die Pandemie das Wachstum nur unterbrochen hat. Der Platzierungserfolg verschafft dem Unternehmen Luft und gibt ihm wertvolle Argumente in weiteren Finanzierungsgesprächen in die Hand. Doch auch wenn sich die Erwartung erfüllen sollte, dass das Reisegeschäft mit zunehmenden Impffortschritten bald Fahrt aufnehmen wird: Von ruhigem Fahrwasser ist die Tui noch weit entfernt.