Da wünscht man sich doch mal wieder ein Öllampe her, aus der bei kräftigem Reiben ein Dschinn auftaucht und einen Wunsch erfüllt. Und der wäre: dass die europäischen Spitzenpolitiker endlich mehr auf die Kosten und auf die Befindlichkeiten der Bürger schauen würden. Denn das EU-Parlament hat soeben sein Reiseabo zwischen Brüssel und Straßburg auf Jahrzehnte hinaus verlängert. Als wäre der ewige Wanderzirkus nicht längst ein sensibles Thema – zumal in Zeiten des Klimawandels, da jede Reise nach ihrem CO₂-Fußabdruck taxiert wird, der Süden einen Hitzerekord nach dem anderen verzeichnet und die Klimakleber nicht lockerlassen. Nun aber will das Europaparlament in Straßburg noch ein neues Gebäude mieten, weil die Büros knapp sind. 190 Mill. Euro für Miete, Reinigung und Sicherheit, weitere 10 Mill. Euro für die Ausstattung werden als Kosten kolportiert – und das könnte noch mehr werden. Schwer vermittelbar für die Bürger, die bangen, ob sie sich noch die Miete oder die Heizrechnung des kommenden Winters leisten können.