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Nach der Tech-Party droht ein Kater

Die Big-Tech-Aktien sind zuletzt so gut gelaufen, dass die Nasdaq in ihrem Leitindex die Gewichte von Apple, Microsoft und Co. reduziert. Auf die Börsenparty könnte jetzt ein Kater folgen.

Nach der Tech-Party droht ein Kater

Technologieaktien

Nach der Party droht ein Kater

Von Werner Rüppel

Im ersten Halbjahr haben die im Nasdaq-100-Index zusammengefassten Technologieaktien mit einer Performance von rund 40% das beste Halbjahr in ihrer Geschichte erzielt. Nach Rückschlägen im Vorjahr war Big Tech wieder der Reichmacher schlechthin, so kam der marktbreite US-Aktienindex S&P500 nur auf ein Plus von knapp 20%, und auch der Dax rangiert in dieser Größenordnung. Allerdings haben vor allem die großen Werte deutlich zugelegt, insbesondere getrieben durch die KI-Fantasie, wobei manche Marktbeobachter auch von einem regelrechten KI-Hype sprechen. So trugen nach Angaben der DWS die Großen 7 allein 30 Prozentpunkte zum Plus von 39% des Technologieindex bei.

„Nun müssen jene Titel jedoch für ihren eigenen Erfolg büßen“, stellt die LBBW fest. Denn die Nasdaq hat eine außerplanmäßige Anpassung der Indexgewichte angekündigt, die ab Montag in Kraft tritt. „Dies hat zur Folge, dass die Gewichte der sechs größten Werte im Index deutlich gestaucht werden“, analysiert Uwe Streich von der LBBW. Es trifft also Big Tech, sprich Microsoft, Apple, Amazon, Alphabet, Nvidia und auch Tesla. Dies hat dann natürlich auch signifikante Umschichtungen bei ETFs zur Folge. „Daher könnte es in den kommenden Tagen zu stärkeren Kursbewegungen an der Nasdaq kommen“, folgert Streich. Die Richtung ist klar: Big Tech dürfte zunächst einmal unter Druck stehen.

Insofern ist zunächst von der Markttechnik her Vorsicht bei Investitionen in Big Tech angesagt. Die weitere Frage lautet, ob nicht überhaupt ein Kater nach der Börsenparty der vergangenen Monate droht. Schließlich sind die Erwartungen hoch, und gerade Tech-Aktien schwanken mitunter stark. Zudem sind Einbrüche in den Sommermonaten durchaus üblich. Hier gehen die Meinungen auseinander. Die DZ Bank glaubt nicht, dass das Rebalancing die Kursstärke von Big Tech beenden wird. Hingegen geht Aegon Asset Management davon aus, dass eine Korrektur bevorsteht, weil die extreme Konzentration auf künstliche Intelligenz zu einer Überbewertung der US-Märkte geführt hat. Auch die DWS ist skeptisch, weil die Kurse der Gewinnentwicklung davongelaufen seien.