Siemens Energy

Nachvollziehbare Standpauke

Der Vorstandschef von Siemens Energy hat sich das Management der Mehrheitsbeteiligung Siemens Gamesa ordentlich zur Brust genommen. Dass Christian Bruch dies öffentlich tat, ist außergewöhnlich. Aber der Ärger ist nachvollziehbar, und seine...

Nachvollziehbare Standpauke

mic

Der Vorstandschef von Siemens Energy hat sich das Management der Mehrheitsbeteiligung Siemens Gamesa ordentlich zur Brust genommen. Dass Christian Bruch dies öffentlich tat, ist außergewöhnlich. Aber der Ärger ist nachvollziehbar, und seine Einflussmöglichkeit über den Umweg Gamesa-Board ist beschränkt. Der Konzern zieht seit der Fusion der Siemens-Windkraftsparte mit Ga­mesa in regelmäßigen Abständen Katastrophen aus dem Hut. Überraschend werden Sonderkosten für fehlgeschlagene Projekte präsentiert. Eigentlich dachten die Investoren, nach dem teuren Großreinemachen 2020 unter dem runderneuerten Management mit Andreas Nauen an der Spitze seien die Schwachstellen beseitigt. Es hat sich als Irrtum erwiesen. Wie konnte es so weit kommen? Offenbar funktioniert das Konstrukt Siemens Gamesa nicht, ist die Integration noch immer nicht gelungen. Daran würde auch ein erneuter Personalwechsel nichts ändern. Vielmehr sind Nauen & Co. in der Pflicht. Sie müssen nicht nur alle Projekte nochmals durchleuchten, sondern auch die Strukturen.