Der Rekordlauf bei Rüstungsaktien geht weiter. Der Kurs der Rheinmetall-Aktie hat sich im laufenden Jahr mehr als verdreifacht und ist gerade auf ein neues Hoch von mehr als 1.900 Euro geklettert. Auch Renk und Hensoldt markieren neue Hochs. Die Renk-Aktie hat sich in diesem Jahr im Wert mehr als vervierfacht, während Hensoldt auf ein Kursplus von mehr als 160% kommt.

Für den aktuellen Kursschub der Rüstungsaktien gibt es mehrere gute Gründe. So greift Russland in der Ukraine vehement an, die jüngste Friedenshoffnung wurde jäh beendet, Putin hat an einem raschen Frieden wohl kein Interesse. Um nicht nur die Ukraine, sondern ganz Mitteleuropa vor den russischen Expansionsgelüsten zu schützen, müssen Deutschland und Europa massiv in Rüstung investieren. Dies in einer Situation, in der Amerika die Verteidigung Europas als Sache der Europäer selber ansieht. Und das passiert denn auch, es fließen erhebliche Summen in die Rüstung.

Diese Aussichten auf enormes Wachstum realisieren auch die Analysten, die jetzt für die kommenden Jahre bei Rheinmetall & Co. enorme Umsatz- und Gewinnsteigerungen prognostizieren. So geht die UBS davon aus, dass die rasante Rally bei den Militärausgaben im Rheinmetall-Kurs noch nicht eingepreist ist, und hat das Kursziel für die Aktie auf 2.200 Euro angehoben. Wenn es Rheinmetall tatsächlich gelingt, die Erträge wie erwartet in den kommenden Jahren massiv zu steigern, wäre das aktuelle Kursniveau auch durchaus gerechtfertigt.

Hinzu kommt, dass immer mehr Investoren den Sektor entdecken und dass immer mehr Assetmanager Fonds auflegen. So haben Amundi und die Blackrock-Tochter iShares gerade Aktien-ETFs auf den europäischen Verteidigungssektor gelistet. Wisdom Tree hat mit einem Anfang März aufgelegten ähnlichen Produkt bereits mehr als 2 Mrd. Euro eingesammelt. Auch der Verteidigungs-ETF von Van Eck zieht stetig Gelder an. Die Deka und die LBBW haben bereits Verteidigungsfonds aufgelegt. Andere Anbieter dürften folgen und den Schub für Rüstungsaktien verstärken.