Die schnellen Genehmigungsverfahren beim Bau des Tesla-Werks in Grünheide haben bei manchem Wettbewerber und Kritiker einen schalen Beigeschmack hinterlassen. Es schien, als könne der sonst so zähe Bürokratie-Apparat in und um Berlin gar nicht genug Sonderlocken für den Elektroautopionier und seinen schillernden CEO Elon Musk drehen. Allerdings wird dem US-Konzern auch andernorts der rote Teppich vor die schnell drehenden Reifen gerollt. So ist ein Grenzübergang zwischen Mexiko und den USA in der Nähe von Teslas neuem texanischem Werk von sechs auf acht Spuren erweitert worden. Zahlreiche Zulieferer des Elektroautobauers sind jenseits der Grenze in Mexiko angesiedelt. Damit deren Trucks nicht wertvolle Zeit bei der Grenzüberfahrt verlieren, sicherte ihnen Tesla eine eigene Express-Spur am Grenzübergang. Doch nicht nur der Autobauer, der sich gerade über eine Ergebnisverdopplung im zweiten Quartal freuen konnte, profitiert. Im mexikanischen Bundesstaat Nuevo León gab es vor 2021 noch keine Elek­troautozulieferer. Heute sind es bereits sechs – darunter Quanta, Faurecia und ZF.