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Silber und Platin holen kräftig auf

Gold hat im laufenden Jahr eine bespiellose Rally hinter sich. Mittlerweile haben aber die im Vergleich dazu stark zurückgefallenene Edelmetalle Silber und Platin zu einer kraftvollen Aufholjagd angesetzt.

Silber und Platin holen kräftig auf

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Silber und Platin
holen kräftig auf

Von Dieter Kuckelkorn

Gold ist 2025 zweifellos der große Gewinner unter den Edelmetallen mit einem Preisanstieg seit Jahresanfang von rund 47%, auch wenn sich die Notierung von ihrem Allzeithoch von 3.500 Dollar je Feinunze wieder entfernt hat. Die anderen Edelmetalle zeigten sich deutlich schwächer, aber Silber hat zuletzt stark aufgeholt und ist mit einem Preisanstieg von 11% binnen eines Monats auf den höchsten Stand seit immerhin 13 Jahren mit fast 36 Dollar je Feinunze geklettert.

Robuste Nachfrage

Für Preisanstiege bei Silber spricht eine robuste Nachfrage unter anderem wegen der Verwendung des Metalls in grünen Technologien und sonstiger Elektronik sowie, dass sich der Markt nun schon das fünfte Jahr im Defizit befindet, wenngleich dieses 2025 kleiner ausfallen soll als in den Vorjahren.

Allein die weit schwäche Preisentwicklung sprach aber schon dafür, dass es zu einer Aufholbewegung von Silber kommt, der die Kraft auch noch nicht ausgehen sollte. Gold kostete zeitweise mehr als 100-mal so viel wie Silber, was es nur in der Pandemie gegeben hatte. Inzwischen ist das Gold-Silber-Verhältnis wieder bei 93 angekommen, im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre lag es aber nur bei 80, sodass weiterhin Nachholbedarf besteht. Im langjährigen Vergleich lag das Verhältnis sogar näher bei 60.

Sichere Häfen

Handelspolitische Unsicherheit spielt ebenfalls eine Rolle. So gelten alle Edelmetalle als sichere Häfen und niemand mag ausschließen, dass sich Trump mit seinen Zollplänen nicht auch noch den Edelmetallen zuwendet. Derartige Ängste hatten bereits für umfangreiche Goldtransporte von London nach New York gesorgt. Hinzu kommt ein gewisser Herdentrieb. Seit April kamen die von Bloomberg erfassten Exchange-Traded Funds (ETF) auf Silber auf Mittelzuflüsse von rund 850 Tonnen.

Preisabstand reduziert

Noch stärker hat zuletzt Platin aufgeholt, mit einem Preisanstieg binnen eines Monats von rund 19%. Dieses Metall befindet sich nun immerhin auf einem Dreijahreshoch. Anleger setzen bei Platin darauf, dass der Preisabstand zu Gold im April auf einen Rekordwert von 2.400 Dollar je Unze gestiegen war.

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