Software One verkauft sich so teuer wie möglich
Private Equity
Vorbildlich verkaufte Software One
cru Frankfurt
Private-Equity-Häuser stehen unter Anlagedruck, weil sie über 1,1 Bill. Dollar an Kapitalzusagen ("Dry Powder") ihrer Investoren für Buy-out-Deals verfügen. So kommen Public-to-Private-Deals wieder in Mode. Jüngstes Beispiel sind die Offerten von Bain Capital und Apax für den Schweizer IT-Dienstleister Software One. Dieses Mal ist die Rollenverteilung anders als sonst – und zugleich so, wie sie sein sollte: Schon das erste Angebot im Gesamtvolumen von 2,9 Mrd. sfr, das Bain jetzt auf 3,2 Mrd. sfr erhöht hat, wurde von den Software-One-Gründungsaktionären, darunter Daniel von Stockar, mit 11%, unterstützt. Dennoch lehnte der Verwaltungsrat – nicht faul, wie bei der Software AG, die den Gründer trotz der niedrigeren Offerte Silver Lake auswählen ließ – das Angebot zunächst als zu niedrig ab und organisierte mit J.P. Morgan einen systematischen Verkaufsprozess. Das lohnt sich. Im Durchschnitt zahlen Finanzinvestoren bei Take Privates laut Refinitiv 42% Prämie auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate. Beim Dämmstoffhersteller Va-Q-Tec zahlte EQT 98%.