KommentarDZ Bank zieht Bilanz

Sorgenkind Teambank

Mit Blick auf die Gewinnerwartung stapelt die DZ Bank regelmäßig tief, doch bei der Konjunkturprognose 2025 war sie zu optimistisch. Die Flaute hat Folgen für die Teambank. Das Haus bleibt länger als gedacht das Sorgenkind.

Sorgenkind Teambank

DZ Bank

Sorgenkind
Teambank

Von Tobias Fischer

Immer dieselbe Leier. Die DZ Bank Gruppe stellt ihre Prognose vor, stapelt dabei tief und schließlich fällt das Ergebnis um einiges besser aus. So geschehen vor drei Jahren, als die Bank im August eine Zielspanne fürs Vorsteuerergebnis im Gesamtjahr 2022 von 1,5 Mrd. bis 2,0 Mrd. Euro ausgab – und schließlich 2,25 Mrd. verdiente. Als sie vor zwei Jahren den Ausblick auf 2,0 Mrd. bis 2,5 Mrd. Euro anhob, sprangen am Ende 3,2 Mrd. Euro heraus. Und nachdem sie vor einem Jahr an ihrer Ergebnisspanne für 2024 mit 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro vor Steuern festhielt, waren es letztlich 3,3 Mrd. Euro. Bei der Halbjahrespressekonferenz am Dienstag hat Vorstandschef Cornelius Riese nun angekündigt, 3 Mrd. plus X in diesem Jahr anzupeilen. Dabei hatte er schon im Februar das Ziel auf 2,5 bis 3,0 Mrd. Euro erhöht.

Auch VR Smart Finanz hat Schwierigkeiten

Für die DZ Bank lief es im ersten Halbjahr also ungeachtet aller konjunkturellen und geopolitischen Widrigkeiten unterm Strich mal wieder prächtig. Doch dass nicht alles eitel Sonnenschein ist, zeigen die Konzerntöchter Teambank, der Konsumfinanzierer der genossenschaftlichen Finanzgruppe, und die VR Smart Finanz, die Kredite an kleine Geschäfts- und Gewerbekunden vergibt. Schon im vergangenen Jahr litten beide an der schleppenden Konjunktur und mussten Risikovorsorge hochfahren. Das setzt sich nun mit Wucht fort. Die Teambank ist jetzt sogar leicht in die Verlustzone gerutscht, also dorthin, wo VR Smart Finanz schon im vergangenen Jahr gelandet war.

Zu optimistisch

Mit ihrer Prognose für die konjunkturelle Entwicklung lag die DZ Bank daneben. Anders als beim Vorsteuerergebnis war CEO Riese allerdings viel zu optimistisch, hatte er doch vor einem Jahr davon gesprochen, dass die Teambank bald aus dem Tief heraus und für 2026 wieder ein dreistelliges Ergebnis zu erwarten sei. Nun gestand er ein, dass die Wirtschaftslage schlimmer als ursprünglich vermutet sei und die Teambank zumindest auch nächstes Jahr im Tal stecken werde. Die Teambank – und voraussichtlich auch VR Smart Finanz – wird also noch eine Weile Sorgenkind bleiben.