Stefan M. Knoll ist ein glücklicher Mann. Der Beinahe-OB-Kandidat und Firmengründer ist nicht nur Vorstandschef eines der wenigen börsennotierten Insurtechs, sondern auch als Vater überaus erfolgreich. Nachdem er seinen Sohn Maximilian in die Geschäftsführung der Deutschen Familienversicherung geholt hat, ist nun auch Tochter Viktoria in das Gremium aufgerückt, in dem sie künftig die Bereiche Marketing, Personal und Produktentwicklung verantwortet. Der Volljurist und die staatlich geprüfte Kommunikationswirtin mit Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre und einem Master in Digital Marketing sind sicher ein Gewinn für das Unternehmen, das die Verlustzone voraussichtlich erst 2027 verlassen wird – fast ein Jahrzehnt nach dem Börsengang. Aus Corporate-Governance-Sicht ist es dennoch fragwürdig, die Ebene unter dem Vorstand mit zwei Familienangehörigen des Chefs zu besetzen. Das sind Strukturen, die man aus Vertriebsagenturen großer Versicherungskonzerne kennt. Eine börsennotierte Gesellschaft sollte sich und ihren Aktionären eine diversere Führungsmannschaft gönnen.