WertberichtigtNetzentgelte

Süddeutsche Trittbrettfahrer

Fehlende Investitionen in Erneuerbare und die Netzinfrastruktur führen auch zu niedrigeren Netzentgelten in der Region. Dies ist unfair und konterkariert alle Ziele der Energiewende.

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ahe Berlin

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien gibt es schon seit Jahren ein starkes Nord-Süd-Gefälle in Deutschland. Im Bereich der Windenergie kommen aktuell beispielsweise lediglich 4% der Einspeisung aus Bayern und nur 3% aus Baden-Württemberg. Investiert in neue Windräder wird dagegen vor allem im Norden der Republik. Im ersten Halbjahr summierten sich mehr als zwei Drittel des Zubaus nur auf drei Bundesländer: Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen – der Offshore-Bereich ist dabei gar nicht mitgerechnet. Es ist kein großes Geheimnis, dass dieses Gefälle nicht nur, aber auch mit fehlendem politischen Willen zu erklären ist. Dass die Bürger im Süden von den fehlenden Investitionen auch noch profitieren, weil sie dadurch zum Teil deutlich niedrigere Netzentgelte zu zahlen haben, ist nicht nur unfair, sondern konterkariert auch alle Ziele der Energiewende. Die Bundesnetzagentur, deren Rolle als unabhängige Regulierungsbehörde derzeit durch den Bundestag gestärkt wird, hat zum Glück nun eine Reform der Netzentgelte angekündigt. Sie ist überfällig.

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