WertberichtigtIndustrieproduktion

Überraschende Würze

Im Juni haben die energieintensiven Branchen die feurige Salsa für die sonst eher trüben Industrieproduktionsdaten beigesteuert. Die hohen Energiepreise können also einfach nicht das alleinige Argument für Fertigungsmengen sein.

Überraschende Würze

Industrieproduktion

Überraschende
Würze

ba Frankfurt

Dass das verarbeitende Gewerbe hierzulande im Juni weniger produziert hat als im Vormonat, war klar. Die jüngsten Daten des Ifo-Geschäftsklimas, der Einkaufsmanagerindex, der Lkw-Maut-Index und die Industrieumsätze haben dies eindeutig angekündigt. Es blieb nur mehr die Frage, wie deutlich der Output zurückgeht und wie kräftig die Auguren mit ihren Prognosen danebenliegen. Für die feurige Salsa auf den ansonsten absehbar trockenen Tortilla-Chips sorgten diesmal die energieintensiven Industriezweige. Im Jahresvergleich steht zwar weiter ein ordentliches Minus zu Buche, im Monatsvergleich jedoch ergab sich ein merkliches Plus. Das zeigt aber auch klar, dass Produktionsmengen nicht nur eine Frage der Energiepreise sind. Sondern eben auch eine der herrschenden Rahmenbedingungen. Und hier verliert Deutschland deutlich – und das seit Jahren. Ein langfristig subventionierter Energiestrompreis allein kann den langjährigen Investitions- und Reformstau nicht lösen. Es wird Zeit, die bekannten strukturellen Probleme anzugehen.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.