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Überfällige Korrektur des Goldpreises

Im Goldmarkt tummelt sich derzeit viel „Hot Money“, was für hohe Volatilität sorgt, wie sie aktuell zu beobachten ist.

Überfällige Korrektur des Goldpreises

Goldpreis

Überfällige
Korrektur

Von Dieter Kuckelkorn

Im Goldmarkt steckt viel „Hot Money“, das sich auch schnell wieder zurückzieht. Ein nachhaltiger Kurssturz ist aber unwahrscheinlich.

Der Goldpreis hat erst zu Wochenbeginn ein Allzeithoch von 4.381 Dollar je Feinunze markiert. Seither hat mit dem Kurssturz vom Dienstag um in der Spitze 6,3% eine Korrektur eingesetzt und die Notierung ist nun bei 4.023 Dollar angekommen, in einem durch eine starke Verunsicherung gekennzeichneten Markt. Die Korrektur war im Grund längst überfällig, denn nach einem Preisanstieg im vergangenen Jahr um bereits 27% hatte das gelbe Metall im laufenden Turnus erst so richtig abgehoben.

Bezogen auf den Höchststand ergab sich 2025 eine Rally um sage und schreibe 67%. Diese lässt sich kaum rational erklären. Denn es gibt weder eine Finanzkrise, noch einen große globale Depression durch den von US-Präsident Trump begonnenen Zollkrieg, und bislang ist von einem Zusammenbruch des US-Dollars bzw. einer Hyperinflation auch nichts zu sehen. Zwar will die Fed die Zinsen weiter senken, was Sorgen wegen der Geldentwertung auslöst, aber sie wird dabei Augenmaß walten lassen.

Hohe Anfälligkeit

Ausgelöst wurde der jüngste Höhenflug letztlich von der Spekulation und dem Herdentrieb der Investoren, die in Scharen vor allem über Vehikel wie Exchange-traded Funds und über Terminbörsen wie die Comex in Gold eingestiegen sind. Das freilich hat für eine Anfälligkeit des Goldpreises gesorgt, denn „Hot Money“ zieht sich genauso schnell zurück wie es in den Markt eingetreten ist.

Markt im Blindflug

Es bedurfte letztlich nur weniger Faktoren, die die Korrektur auslösten. Dazu gehört die Tatsache, dass es wegen des Shutdowns in den USA derzeit keine von der Terminbörsenaufsicht CFTC  erhobenen Daten zu Long- uns Short-Positionen an der Comex gibt. Der Markt befindet sich damit quasi im Blindflug. Zudem geht in Indien das Dewali-Fest mit einer hohen Nachfrage nach Goldschmuck zu Ende und der Dollar hat wieder zugelegt. Das alles sind keine harten Faktoren, aber sie haben schon ausgereicht, um die Verluste auszulösen.

Fundamental kaum zu rechtfertigen

Da sich viele spekulative Adressen die Finger verbrannt haben und allen Beteiligten klar sein dürfte, dass auch das gegenwärtige Preisniveau fundamental kaum zu rechtfertigen ist, dürfte nun eine gewisse Zurückhaltung einkehren, was neue Anstiege dämpfen sollte. Andererseits ist eine fortgesetzte Korrektur bis hin zu einem regelrechten Absturz des Goldpreises aber auch nicht unbedingt zu erwarten, da es nach wie vor viele globale Unsicherheiten gibt, die Investments in Gold rechtfertigen.